Wer das bereits erwähnte Terra Mystica kennt, der schafft den Einstieg ins Gaia Project mühelos. Aber auch alle anderen können beruhigt sein, denn die Regeln sind zwar sehr umfangreich und mit vielen kleinen Details versehen, aber nicht kompliziert. Schwieriger hingegen sollte das Herausfinden einer Siegstrategie werden, denn derer gibt es viele.
Alle Informationen liegen offen aus
Der eigentliche Spielplan ist der Weltraum, der aus bis zu zehn Raumsektoren zusammengesetzt wird und auf denen unterschiedlich viele Planeten abgebildet sind. Auf dem allgemeinen Forschungstableau markiert jedes Volk den eigenen Fortschritt. Basis- und Ausbautechnologien werden hier ebenfalls bereitgehalten. Auf dem Wertungstableau werden zu Beginn einer Partie sechs zufällige Rundenwertungs- sowie zwei Schlusswertungsplättchen platziert. Damit sind bereits zu Anfang alle möglichen Siegpunktmöglichkeiten offen gelegt.
Über einen Zeitraum von sechs Runden versucht nun jeder Spieler, den Lebensraum seines Volkes im Weltraum auszubreiten. Dazu wird reihum jeweils eine von acht möglichen Aktionen ausgeführt und zwar so lange, bis alle Spieler gepasst haben. Zu Beginn einer Runde bekommt jedes Volk Einkommen, was zum Einen durch frei werdende Gebäudeplätze auf dem eigenen Tableau dargestellt wird, zum Anderen aber auch durch erreichte Technologiestufen. Der zu Beginn einer Runde neu ausgewählte Runden-Booster kann auch Einkommen generieren sowie die im Verlaufe einer Partie erhaltenen Technologieplättchen.
Der Kreislauf der Macht spielt dabei eine große Rolle, denn mit ihr können wichtige Aktionen bezahlt werden. Macht verbraucht sich nicht, sondern wird immer wieder über drei Stufen entwickelt - dargestellt mit lilafarbenen Markern, die auf dem eigenen Tableau liegen. Sobald sie die Stufe III erreicht hat, kann sie verwendet werden und beginnt danach wieder bei Stufe I. Wird ein Transdim-Planet terraformt, dürfen Machtsteine aus allen drei Stufen verwendet werden und landen danach auf einem separaten Feld, dem Gaia-Bereich. Zu Beginn einer neuen Runde wandern sie dann wieder in Stufe I und beginnen einen neuen Entwicklungskreislauf. Wer Satelliten zur Errichtung einer Allianz in den Orbit schießt, der muss dann tatsächlich Machtsteine in den allgemeinen Vorrat abgeben. Über diverse Aktionen können Machtsteine aber auch wieder hinzugewonnen werden.
Ein weiteres wichtiges Instrument sind die sechs verschiedenen Technologien, die auf einem entsprechenden Tableau entwickelt werden können. Je nach Stufe und Technologie können dort einmalige oder dauerhafte Boni und auch Einkommen generiert und Technologie-Plättchen in Basis- oder Ausbaustufen erworben werden. Wer am Ende in den einzelnen Technologien mit seinem Marker mindestens die Stufe drei erreicht hat, bekommt zusätzliche Siegpunkte gutgeschrieben.
Nach sechs Runden, in denen die Kontrahenten Planeten umgewandelt und besiedelt, Gebäude errichtet und aufgewertet, Allianzen gegründet, Forschung betrieben, ihre Macht entwickelt und diverse Aktionen und Sonderaktionen durchgeführt haben, endet Gaia Project mit einer abschließenden Schlusswertung. Hierbei werden noch einmal Punkte gemäß den Bedingungen der beiden Schlusswertungsplättchen auf dem Wertungstableau vergeben. Weitere können noch für die Forschungs- und Ressourcenwertung vergeben werden. Wer dann mit seinem Punktemarker ganz vorne ist, gewinnt.
Grandiose Weiterentwicklung eines ohnehin fantastischen Spielsystems.
Fazit: Ein Spiel für Vielspieler das ist klar. Für diese mit einem hohen Wiederspielreiz und zahllosen Möglichkeiten. Durch den Asymetrischen Spielstart durch die verschiedenen Völker (14) immer wieder anders und neu herausfordernd.
Für mich noch besser weil Vielseitiger als Terra Maystica. Aus meiner Sicht eine dicke Kaufempfehlung selbst wenn an das Urspiel bereits hat.